Die CSU mal wieder als Ankündigungspartei


14.01.2017
Heute steht in Spiegel Online mal wieder eine Meldung, die dem Fass den Boden ausschlägt. Nach dem Abgasskandal erwägt Dobrindt wieder die ASU einzuführen. Was treibt einen Minister um, einen weiteren Bock zu schießen, nachdem abzusehen ist, dass die Autobahnmaut ein Rohrkrepierer wird. Glaubt Dobrindt wirklich, ein ASU Test gibt einen Hinweis auf das Abgasverhalten von Fahrzeugen im Straßenverkehr? Genauso gut könnte man ein weißes Taschentuch vor den Auspuff halten und einen Schamanen oder eine Wahrsagerin mit der Auswertung beauftragen.

Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, als die Meldung über die ASU für Dieselfahrzeuge in den 90ern herauskam. Zufällig besuchte ich an dem Tag im Rahmen meiner Tätigkeit bei einem namhaften Hersteller von Großdieselmotoren eine renommierte Firma, um über Motordiagnosesyteme zu sprechen. Die Mitarbeiter der Firma konnten sich nach der o.g. Meldung kaum halten vor Lachen und sagten, dass es aber ein tolles Geschäft wäre, nutzlose ASU-Prüfstände zu verkaufen.

Zurück zu der Spiegel-Meldung. Es sieht ganz danach aus, als versuche die CSU in dem Wahljahr irgend ein Profil zu gewinnen, was sie scheinbar von der inkompetenten Bundesregierung distanziert. Da werden Forderungen zur Flüchtlingskrise aufgestellt und als eigene verkauft, die die LKR schon 2015 veröffentlicht hat. Die verkorkste Maut war ein weitere Versuch irgendwie Profil zu gewinnen. Was aber niemand in der CSU begreift ist, dass man seine Politik nicht nur ankündigen darf, man muss auch versuchen sie durchzusetzen.

Der Spruch, geistige Windstille wird durch operative Hektik ersetzt, passt bei der CSU wie die Faust aufs Auge.

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